württembergische und badische Schmalspurmodelle in Spur 0e

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Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft

Nr. 25894 gedeckter Güterwagen

Waggonfabrik V.d. Zypen und Charlier, Köln 1901



Der Bausatz entspricht im Wesentlichen dem Bausatz des ungebremsten Wagens Nr. 22022. Zusätzlich enthalten ist das Bremserhaus mit Aufstieg sowie die Hängeeisen mit Bremsdreiecken. Genau hier habe ich auch die größten Anpassungen und Abänderungen vorgenommen. Die Fotos ersten sind aus der Bauphase, als der Wagen fix und fertig gelötet und grundiert war. Mit der hellgrauen, matten Grundierung können Wagendetails am Besten fotografiert werden. Bei schwarzen Fahrgestellen ist einfach fast nichts mehr zu erkennen, da helfen auch die ganzen Funzeln nicht richtig weiter.


Das Foto des Unterbodens zeigt desen Nachgestaltung  und die Bremsanlage. Wie beim Wagen Nr, 22022 ist das Fahrgestell auf einer separaten Bodenplatte aufgebaut und wird später unter den Wagenkasten geschraubt. In die Langträger habe ich im Bereich der Achslagerbleche Niete eingedrückt. Die Nachbildung der Bremsgestänge hat eine beträchtliche Zeit in Anspruch genommen. Die mitgelieferten Hängeeisen und Bremsdreiecke wurden auseinander gesägt, da die Gußteile seitenverkehrt waren. Nach Vorbildfotos eines vergleichbaren Wagens bei einer Museumsbahn wurden die einzelnen Hebel und Stangen angefertigt und in das Modell eingebaut. Ob jetzt alles 150 prozentig richtig ist weiß ich nicht, ist eigentlich auch egal – es sieht einfach gut aus.


Mit dem nächsten Foto möchte zeige ich die Änderungen bei den Türen. AHA macht grundsätzlich bei seinen Bausätzen keine beweglichen Türen – also ist Umbau angesagt. Die Türöffnungen werden entsprechen ausgesägt und gefeilt. Die Beweglichkeit geht dann zu Lasten der Vorbild gerechten Laufschiene. Wie bereits im Beitrag über den Wagen Nr. 22022 baue ich als untere Laufschiene ein U-Profil 1,5 x 1,5 mm ein. An den Türen werden kleine Zapfen angelötet, die in den U-Profilen geführt werden. An den Türen oben wird durchgängig ein Röhrchen 0,9 x 1,3 mm angelötet. Durch dieses wird später der 0,8 mm Draht geführt. Auf der Rückseite der Türe wird das feine Kupfer-Gitter aufgelötet.


Das nächste Bilde zeigt das Bremserhaus und den Aufstieg. Auch hier habe ich einige Änderungen vorgenommen. Einem nicht so erfahrenen Modellbauer wird in der sehr kurz gefassten Bauanleitung an dieser Stelle sicher etwas fehlen. Man merkt deutlich, dass die Ätzplatinen des Bremserhauses und des Aufstiegs von AHA zugekauft sind, sie sind nicht speziell für diesen Wagen konstruiert. Ich ging wieder nach dem bewährten Rezept vor, alle Bauteile so zu bauen und zu verlöten, dass ich bei der Lackierung so wenig wie möglich abkleben muß und beim Zusammenbau keinen Sekundenkleber benötige, löten geht sowieso nicht mehr. Also wurde an die Stirnwand ein aus Blech gebogenes U-Profil angelötet, auf das das BrH aufgesteckt wird. Das BrH bekam in die Ecken der Rückwand zwei 1 mm Drähte als Dübel eingelötet. Im Dach wurden entsprechen zwei Bohrungen eingebracht. Nun kann zur Montage das BrH an der Rückwand etwas höher angesetzt werden und wird dann nach unten gedrückt- fertig, keinen Klebstoff, alles Klemmt und hält. Da die geätzten Seitenwangen der Aufstiege viel zu lang waren, wurden aus 1,5 x 1,5 mm Winkelprofil die Joche gebogen und mit den Trittstufen und einem Deckblech verlötet. In dieses Deckblech sind zwei M 1,4 Schrauben eingelötet. Nun kann nach der Lackierung der Aufstieg mit dem BrH verschraubt und als Einheit auf den Wagenkasten aufgesteckt werden.


Die gegenüber liegende Stirnwand ist bekannt, sie ist wie beim ungebremsten Wagen ausgeführt.


Schon mehrfach habe ich von meiner Art der Dachbespannung berichtet, diese aber im Bild noch nicht detailliert gezeigt. Die Struktur ist wunderbar zu erkennen, sie ist leinenartige und kommt meines Erachtens ziemlich nahe an die Struktur von Stoffbespannungen bei Eisenbahnwagen heran. Die Dachränder wurden beim Lackieren leicht mit schwarz/braun abgenebelt, dies ist auf dem Foto leider nur schwach zu erkennen.


Vielleicht ist dem Einen oder Andern aufgefallen, dass meine Fahrzeuge nicht gealtert oder wie man heute sagt patiniert sind. Ich habe mich für meine Fahrzeugsammlung festgelegt und altere grundsätzlich nicht. Dies ist keine Weltanschauung, sondern Prinzip.


Der wesentliche Unterschied am Wagenkasten im Vergleich zum ungebremsten Wagen ist das Bremserhaus. Wenn man die Fenstereinteilung und die Dachform betrachtet, kommt schnell auch die Assoziation zu einem bayrischen Länderbahnwagen auf. Nun gut, man soll im Leben nicht zu viel nachdenken und sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Der Gesamteindruck stimmt.


Am Ende der Wagendokumentation möchte ich nochmal auf die Beschriftung eingehen. Die gewählte Wagennummer entspricht der Nummer, die im Verzeichnis der WEG einem der Privatwagen der Station Vaihingen zugeordnet war. Wie beim Wagen Nr. 22022 beschrienen, erfolgte die Systematik und Anordnung der Beschriftung nach einem Originalplan der WEG. Einzig die Anschrift auf den Anschriftfeld ist frei erfunden. Für den Wagen Nr. 25894 habe ich einen Rückgriff auf meine Postkartensammlung von Vaihingen/Enz gemacht. Ich besitze eine Karte der Landprodukten-Handlung August Glück. Sie stammt aus den 20. Jahren des letzten Jahrhunderts. Da dies auch zur gewählten Epoche meines Wagens passt und damals die Bahn den Transport durch das Land beherrschte, liegt es nahe, dass auch August Glück mit seinem Salzlager und seinen Sämereien per Bahn bedient wurde.


Fazit

Ich bereue es nicht die beiden Regelspurwagen Bausätze von Axel Hartig gekauft zu haben. Wie die Schmalspurwagen von AHA sind auch die Bausätze der Regelspurwagen „fast“ Komplettbausätze für Jedermann mit einem stimmigen Preis / Leistungsverhältnis – es fehlen nur die Beschriftung. Der fortgeschrittene Modellbauer wird immer Ecken und Kanten finden, die er nach seiner Fasson ändern und anpassen wird. Dies macht dann den Charme eines individuell gestalteten Kleinserienmodells aus.